![]() Nilpferd schockt Autofahrer in Schwerin Schwerin - Mitten in der Nacht hat ein Nilpferd in Schwerin eine Straße blockiert und einem Autofahrer einen gehörigen Schrecken eingejagt. Wie das Tier sich die Zeit vertrieb, bis die Polizei kam. Ein ausgewachsenes Nilpferd hat an einer Hauptverkehrskreuzung in Schwerin gegrast und Autofahrer geschockt. Einer der Autofahrer auf der Bundesstraße 106 rief am Donnerstagabend gegen 23.30 Uhr die Polizei, weil er wohl seinen Augen nicht traute. “Unsere Leute haben das ernst genommen, sind sofort losgefahren und fanden das massige Tier auf dem Seitenstreifen, wo es graste“, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Das Tier, das “Jedi“ heißt und 2,5 Tonnen wiegt, war aus dem Circus Voyage ausgebüxt, der in der Nähe seine Zelte aufgebaut hat. Die Beamten griffen nicht selbst ein. Sie holten einen Dompteur, der sich mit dem 30 Jahre alten Nilpferd augenscheinlich gut verstand: Er schickte “Jedi“ mit einem Klaps zurück in sein Gehege. “Menschliches Versagen“, nannte eine Sprecherin des Circus Voyage als Grund, warum “Jedi“ entwischen konnte. Ein Pfleger habe das Eisengehege nicht richtig verschlossen. Der Zirkus, der noch bis Sonntag in Schwerin gastiert, hat in seiner Show mehr als 80 exotische Tiere, darunter auch ein Breitmaulnashorn und Elefanten. Der Ausflug des zahmen Nilpferds, das auch schon in einem Tierarztfilm mitspielte, rief am Freitag Tierschützer auf den Plan. So forderten die Verbände Vier Pfoten und PETA umgehend ein Haltungsverbot für Wildtiere in Zirkusbetrieben. Sie seien nicht in der Lage, solche Tiere artgerecht zu halten. Außerdem seien auch Menschen gefährdet: Laut Vier Pfoten wurden in den vergangenen Jahren 57 Ausbrüche von Zirkustieren in Deutschland gezählt, bei denen 22 Menschen verletzt wurden. An der Schweriner Kreuzung am Zirkusplatz treffen mehrere mehrspurige Straßen aufeinander. Die Zirkusbetreiber sehen aber keine Gefahr für Menschen: Die Besucher dürften “Jedi“ sogar am Rande der Vorstellung mit Obst und Gemüse füttern. dpa Rubriklistenbild: © dpa (Symbolbild) Quelle |
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